Indianer rauchen Friedenspfeife …

… wir klären Probleme künftig mit dem Friedensstock.

Eine alltägliche Beispielsituation:

A kommt weinend zur Aufsicht und berichtet, er/sie sei von B geschubst worden, dabei hingefallen und hat nun eine Verletzung.

Die Aufsicht erkundigt sich bei B, was passiert ist und bekommt zu hören: „A hat mich geschubst. Da habe ich eben auch geschubst, damit er/sie mal sieht, wie das ist.“ Oder sogar: „Mama und Papa haben gesagt, ich soll mich wehren.“

Letztlich klärt sich die Situation folgendermaßen auf:

B wird von A angerempelt, wobei aber nichts weiter passiert. B wird daraufhin wütend, „wehrt“ sich und „schubst zurück“, dass A hinfällt und nun verletzt ist.

Im Übrigen hat A den/die B gar nicht absichtlich „geschubst“, sondern wurde vom stolpernden C angerempelt und ist dadurch lediglich auf B gefallen.

So oder ganz ähnlich erleben wir es Tag für Tag.

Drei Dinge sind hier falsch gelaufen:

  1. A hätte sofort sagen können, dass es ein Versehen war und es ihm leid tut, um einem Missverständnis vorzubeugen und sich selbst zu schützen.
  2. B hätte sich bei A zunächst erkundigen müssen, warum er/sie „geschubst“ hat.
  3. „Wehren“ wird von B hier völlig falsch interpretiert.

Wehren bedeutet per Definition des Duden „zu seiner Verteidigung jemandem körperlich Widerstand leisten“.

Es meint also, einen Angriff abwehren, um sich selbst zu schützen. Wenn der (vermeintliche) Angriff allerdings bereits abgeschlossen ist, gibt es keine „Abwehr“ mehr. Alles, was danach passiert ist Rache oder auch Selbstjustiz.

Dieser Unterschied ist wahnsinnig wichtig, wenn man vermeiden will, dass es ein ewiges Hin und Her wird.


Wir möchten Ihren Kindern, mit dem Friedensstock, einen besseren Weg aufzeigen, Konflikte zu lösen – nämlich gewaltfrei. Dabei ist es auch wichtig, dass wir unsere Worte mit Bedacht wählen. Dass auch Sprache verletzen kann, weiß jeder, der schon einmal beschimpft, beleidigt oder angeschrien wurde. Wir wollen uns also nicht anschreien und uns gegenseitig die Schuld zuweisen, sondern uns mitteilen, wie wir uns fühlen und was uns bewegt. JEDES Gefühl ist wichtig und erlaubt – auch Wut und Aggression! Wir versuchen diese in Zukunft nur zu lenken und nutzbringend einzusetzen, anstatt auf andere loszugehen.

So gelingt es uns hoffentlich, aus dem Teufelskreis des „Wie du mir, so ich dir“ auszusteigen und Gewalt keine Chance mehr zu geben. Dabei hilft uns der Friedensstock.

Was genau das ist und wie er benutzt wird, erfahren Sie sehr anschaulich in einem Video auf der folgenden Seite:

Es wird ein Prozess, aber wir hoffen auf ein friedliches Miteinander, indem wir uns alle mit Respekt begegnen.